Herzlich Willkommen in der Grundschule!

Schuleingangsphase auf einen Blick

 

Alle Kinder haben unter Berücksichtigung ihrer individuellen Lernvoraussetzungen und ihres Lerntempos genügend Zeit, die Anforderungen der Schuljahrgänge 1 und 2 zu bewältigen. Damit wird einem frühzeitigen Schulversagen vorgebeugt.

 

Liebe Eltern,

Ihr Kind kommt nun bald zur Schule.

Damit beginnt ein Lebensabschnitt, der viel Neues bereithält und dem Ihr Kind freudig entgegensieht. In den vergangenen Jahren hat Ihr Kind bereits einiges gelernt und eigene Erfahrungen gesammelt. Als aufmerksame Eltern konnten Sie beobachten, dass es manche Dinge schneller und leichter lernte als andere. Ihnen ist auch nicht entgangen, dass Ihr Kind manches lieber tut als anderes.

Mit dem Schuleintritt Ihres Kindes verbinden Sie den berechtigten Anspruch, dass sein bereits erworbenes Wissen und Können sowie seine Gesamtpersönlichkeit im Unterricht der Grundschule Berücksichtigung finden. Möglicherweise ergeben sich daraus für Sie vielfältige Fragen.

 

Was heißt Schuleingangsphase?

Zunächst heißt Schuleingangsphase, dass Ihrem Kind die Möglichkeit gegeben wird, entsprechend seiner individuellen Voraussetzungen weiterzulernen. Dabei hat es für die Schuljahrgänge 1 und 2 ein, zwei oder drei Schulbesuchsjahre Zeit. So kann es die Basiskompetenzen Lesen, Schreiben und Rechnen sicher ausbilden sowie Arbeitstechniken und -strategien entwickeln. Diese sichern ihm ein erfolgreiches Lernen. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass alle Kinder in die Grundschule aufgenommen werden, selbst wenn sie nicht in allen Bereichen über die notwendigen Voraus-setzungen verfügen. (Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt § 37 Absatz 3)

 

Wie ist die Schuleingangsphase organisiert?

Anfangsunterricht

Um Über- und Unterforderung zu vermeiden, ist es von besonderer Bedeutung, dass die Lehrkräfte zu Beginn die Lernvoraussetzungen und -bedürfnisse Ihres Kindes genau erfassen und anschließend die Lernangebote individuell anpassen. So schafft die Schule für Ihr Kind eine Balance zwischen „Können“ und „gefordert sein“.


Differenzierung

Sie ermöglicht eine vorbeugende Förderung und die Unterstützung besonderer Begabungen. Einige bewältigen die Anforderungen schneller, andere in größerem Zeitumfang und mit einem unterschiedlichen Grad an Hilfsmitteln und persönlicher Betreuung. Der Lehrplan kann trotz unterschiedlicher Voraussetzungen umgesetzt werden. Der Unterricht verlangt nicht von allen Kindern mit der gleichen Methode das Gleiche zur gleichen Zeit im gleichen Zeitraum ab. Moderner, offener Unterricht in verschiedenen Formen und Methoden sowie die Unterstützung in einem Lernverband von Anfang an schaffen Raum für Individualität.


Lehrkräfteteams

Ansprechpartner sind für Sie und Ihr Kind wichtig. Deshalb gibt es feste Lehrkräfteteams in der Schuleingangsphase. Lehrkräfte sind nicht ausschließlich Vermittler, sondern unterbreiten Lernangebote, beraten und beobachten Ihr Kind und übernehmen in der Gruppe moderierende Funktion. Dadurch erhalten sie mehr Zeit für das individuelle Arbeiten mit Ihrem Kind.


Leistungsermittlung

Die Leistungsermittlung muss dem veränderten Schulanfang entsprechen. Deshalb ist die Erweiterung des Blickfeldes vom ausschließlichen Leistungsdenken zur ganzheitlichen Sicht auf Ihr Kind durch die Lehrkräfte nötig. Das bedeutet, dass die Ermittlung der Leistung langfristig angelegt sein muss, soll der individuelle Lernfortschritt Ihres Kindes festgestellt werden. So lernen die Kinder, ihre eigene Leistung und die der anderen einzuschätzen. Individuelle Elternvereinbarungen sorgen für Transparenz der Lernfortschritte und geben allen am Lehr- und Lernprozess Beteiligten die nötige Sicherheit. Sie verdeutlichen die Stärken und Schwächen Ihres Kindes im Prozess des Lernens, legen konkrete Maßnahmen zur Entwicklung, Verantwortlichkeiten und Termine fest. Die Lehrkräfte koordinieren und besprechen die Vorgänge mit Ihnen als Eltern. In der Schuleingangsphase gibt es bei uns erst im letzten Schulhalbjahr Zensuren (im zweiten Halbjahr des zweiten Schuljahrgangs). 

 

Wie können Sie als Eltern diesen Prozess unterstützen?

Eltern sind Erziehungspartner.

Je besser die Grundschule und Sie miteinander kooperieren, umso besser gelingt die Umsetzung der Schuleingangsphase, umso mehr stärkt und fördert sie die Begabungen Ihres Kindes.

„Voraussetzung ist ein wertschätzender und höflicher Umgang miteinander, so dass sich ein kooperativer Dialog zwischen Eltern und Lehrkräften als Voraussetzung für die erfolgreiche Bildung und Erziehung entwickelt.“

(„Wegweiser von Eltern für Eltern“ - Landeselternrat Sachsen-Anhalt)

So können beide Partner „ihre Erwartungen erklären und gegebenenfalls auch präzisieren, überdenken und korrigieren“. (Bekanntmachung des MK vom 30.09.2003)


Das sichert den gemeinsamen Erfolg!

 

 

Informationen und Ansprechpartner zur Gestaltung der Schuleingangsphase in Sachsen-Anhalt

Gesetzliche Grundlagen:

- Schulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt §§ 1,4,37
- Rd.Erl. des MK „Unterrichtsorganisation an Grundschulen“, „Feststellung des Entwicklungsstandes“, „Auf-nahme in die Grundschule“, „Erfolgreich lernen in der Schuleingangsphase“
- Lehrplan Grundschule „Grundsatzband“ Sachsen-Anhalt

Literatur:

- „Neugestaltung der Schuleingangsphase - ein Modellversuch ...“ (Stuchlik,E.)
- „Die Mischung machts - ein Handbuch für Lehrkräfte und Eltern über den jahrgangsübergreifenden Unterricht“ (Bildungshaus Schulbuchverlage)
- „Begabung ist anders“ (www.grundschulpaedagogik.uni-bremen.de)

 

 

Ansprechpartner:

- die Lehrkräfte sowie die Leitung der Grundschule des Schulbezirkes,
- die/der zuständige Referent/in des Landesverwaltungsamtes


Landesweite verbindliche Standards für die Schuleingangsphase (SEP)

• der Stand der Lernausgangslage eines jeden Kindes bestimmt die Gestaltung des Anfangsunterrichtes
• die Öffnung von Unterricht ermöglicht die Binnendifferenzierung
• der zeitliche Umfang beträgt 1 bis 3 Jahre, um die Anforderungen der ersten beiden Schuljahrgänge zu bewältigen
• geplant für die nächsten Jahre ist die Umsetzung des Unterrichts in altersgemischten Gruppen (Jg. 1/2)
• Lehrkräfte sind Lernbegleiter und planen und gestalten den Unterricht in festen Teams
• diagnostische Maßnahmen erfolgen in Zusammenarbeit mit schulischen und außerschulischen Partnern
• kontinuierliche Leistungsermittlung und deren geeignete Dokumentation sind die Basis für jegliches Fordern und Fördern
• Eltern sind Erziehungspartner - schriftliche Elternvereinbarungen sorgen für Vertrauen und Transparenz den Lernprozess Ihres Kindes betreffend
• regelmäßige Fortbildung der Lehrkräfte hilft, den erhöhten Qualitätsanforderungen in der Schuleingangsphase gerecht zu werden

Wie bereite ich mein Kind auf die Schule vor?

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